Gelenktriebwagen der 1960er bis 1980er Jahre
Inhalt
• Waggonfabrik Rastatt GT8
• Düwag GT8 + GT8K
• "Bielefelder"
Nachdem sich das Konzept Großraum-Gelenkwagen immer mehr durchsetzte bestellte die OEG 1960 einen achtachsigen Gelenktriebwagen bei der Waggonfabrik Rastatt. Dieser trug anfangs die Nummer 75, später die 80. Bevor man sich weitere Gelenktriebwagen beschaffte, kaufte die OEG noch vier weitere vierachsige Triebwagen. Erst 1963 kaufte die OEG einen zweiten Gelenktriebwagen in Rastatt. Dieser trägt die Nummer 81. Diese waren immer Außenseiter bei der OEG, da diese entweder nur solo oder diese beiden Triebwagen zusammen fahren konnten. Auch haben diese Fahrzeuge nur sehr schmale Türen.
Jedoch blieben die Fahrzeuge bis in die 2000er Jahre im Einsatz. Triebwagen 80 wurde 2007 verschrottet, Triebwagen 81 wurde zum Partywagen umgebaut und ist heute als Partywagen Sixty unterwegs.
Düwag GT8 + GT8K
Mitte der 1960er Jahre bestellte die OEG neue Fahrzeuge, da auch diese sparen musste. Durch die neuen Fahrzeuge konnte auch bei der OEG der Schaffner eingespart werden und der Betrieb wirtschaftlicher durchgeführt werden.
1966 bekam die OEG acht achtachsige Fahrzeuge (82-89) in Zweirichtungsbauweise, welche speziell auf den Überlandverkehr ausgerichtet wurden. Die Fahrzeuge haben 104 Sitzplätze und nur 3 Türen pro Seite.
Nachdem diese zuverlässig liefen, beschaffte die OEG 1969 weitere acht Fahrzeuge dieses Typs und ersetzte hiermit weitere alte Fahrzeuge. 1973 folgten weitere 13 Fahrzeuge. Damit konnte der Regelverkehr mit den GT8 durchgeführt werden. Nur im Schülerverkehr liefen noch die Fahrzeuge der Waggonfabrik Rastatt.
Ende der 1980er Jahren beschaffte die OEG nochmals 6 GT8 diesmal jedoch mit Klimaanlage und getönten Fensterscheiben. Außerdem hat diese Serie auch nur noch einen Stromabnehmer auf dem mittleren Wagenteil, während die anderen GT8 zwei Stromabnehmer haben, welche auf den beiden äußeren Wagenteilen sitzen.
Die sechs GT8K genannten Fahrzeuge kamen 1988 bzw. 1989. Damit konnte man auch die Rastatter-Züge aus Trieb- und Beiwagen abstellen.
Mit aufkommen der Variobahnen wurden die GT8 ab 2002 nach und nach außer Betrieb genommen und verschrottet.
2024 existieren noch 4 GT8 (82, 4098, 4100 und 4110), sowie 5 GT8K (4111, 4113, 41114, 4115 und 4116). Diese werden noch regelmäßig auf der Linie 5 eingesetzt.
"Bielefelder"
Anfang der 1980er Jahre hatte die OEG Fahrzeugmangel, daher schaute diese sich nach Gebrauchtfahrzeugen um. Kurzfristig lieh man sich den Hängerzug 1018+1058 der Rhein-Haardtbahn aus und fuhr mit diesem zwischen Mannheim Hauptbahnhof und Heddesheim.
Auf dem Gebrauchtfahrzeugmarkt war Anfang der 1980er so gut wie nichts brauchbares für die OEG vorhanden, einzig Bielefeld hatte Fahrzeuge, welche diese durch den Tunnelbau und Umbau auf ein Hochflurnetz nicht mehr benötigten. So kaufte sich die OEG 1982 vier sechsachsige Gelenktriebwagen in Einrichtungsbauweise und vier vierachsige Beiwagen. Aufgrund der Einrichtungsbauweise konnten diese nur auf der Linie Mannheim Hauptbahnhof - Heddesheim einsetzen, da diese an beiden Endstellen über Wendeschleifen verfügte.
An den Triebwagen wurde die vordere Tür von einer zweiflügligen Tur zu einer einflügligen Tür umgebaut, damit das Fahrpersonal mehr Platz hat. Auch wurde eine Sicherheitsfahrschaltung eingebaut. Die Fahrgastsitze wurden durch neue stoffbezogene Sitze ersetzt. Der Liniennummerkasten auf der Front wurde mit einem weißen Punkt auf schwarzem Grund versehen, damit diese der Eisenbahn-Betriebsordnung entsprachen und ein Dreilicht-Spitzensignal haben.
Das erste umgebaute Fahrzeug ging unter der Nummer 301+311 im Dezember 1982 in Betrieb. Die Triebwagen hatten immer einen festen Beiwagen. So gehörte z.B. zu Triebwagen 301 der Beiwagen 311.
Zwischen 1990 und 1993 wurden alle vier Züge abgestellt. 1998 wurden alle vier Züge ins rumänische Arad verkauft. Aktuell ist nur noch der Zug 303 + 313 vorhanden, die anderen drei wurden inzwischen verschrottet.
Technische Daten
Fahrzeugtyp | GT8 | GT8 bzw. GT8K | GT6 "Bielefeld" | B4 "Bielefeld" |
Hersteller | Waggonfabrik Rastatt | Düwag | Düwag | Düwag |
Anzahl | 2 | 34 | 4 | 4 |
Baujahre | 1960, 1963 | 1966, 1969, 1973 - 1974, 1988 - 1989 | 1962 | 1962 |
Fahrgasttüren | 3 | 3 | 4 | 3 |
Länge | 27,40 m | 27,50 m | 19,30 m | 13,80 m |
Breite | 2,20 m | 2,50 m | 2,20 m | 2,20 m |
Leergewicht | 34 t | 30,7 t, 31,4 t, 32,0 t | 19,3 t | 9,76 t |
Motoren | 2 x 115 kW | 2 x 120 kW, 2x 150 kW | 2 x 110 kW | - |
Sitzplätze | 78 | 101 | 47 | 34 |
Stehplätze | 132 | 131 | 110 | 84 |
Fahrzeuglisten
Bilder
GT8 und GT8K
82 an der Landesgrenze zwischen Baden-Würrtemberg und Hessen, noch auf Weinheimer Stadtgebiet | 82 am Vogelstangsee |
4098 am Betriebshof Edingen | 4098 am Ochsenkopf |
4098+4110 in Heidelberg vor der Haltestelle Kapellenweg | Innenraum von 4098 |
Fahrerstand vom 4098 | Fahrterstand von 4098 |
4100+4115 am Carl-Benz-Stadion | 4100+4115 auf den Planken zwischen Wasserturm und Strohmarkt |
4100+4115 zwischen Edingen West und Neu-Edingen | 4110+4111 bei frostigen Temperaturen am Deutschen Hof in Mannheim-Seckenheim |
4110+4111 an der Haltestelle Schwindstraße | 4110+4116 in der Breiten Straße |
Innenraum des 4110 | Fahrerstand des 4110 |
4111+4110 auf den Planken | 4111+4110 am Luisenpark |
4113 am Planetarium | 4113 beim Edinger Wasserturm |
4114+4113 am Edinger Wasserturm | 4114+4110 vor der Kulisse des Fernmeldeturms vor unterqueren der Friedrich-Ebert-Brücke |
4114+4116 am Seckenheimer Rathaus | 4114 an der Burgstraße in Heidelberg-Handschuhsheim |
4115 zwischen Wallstadt und Heddesheim | 4115 am Hauptbahnhof Mannheim |
4115 zwischen Neu-Edingen und Edingen West | 4115 zwischen Heddesheim und Wallstadt |
4116+4111 am Collini-Center | 4116+4111 auf der Friedrich-Ebert-Brücke |
4116+4100 am Paradeplatz | 4116+4114 an der Werderstraße |